Deutschland steht vor einer wachsenden Herausforderung: Der Bedarf an altersgerechten Wohnungen steigt unaufhörlich. Laut einer aktuellen Studie des Pestel-Instituts, die im April 2023 veröffentlicht wurde, mangelt es derzeit an etwa 2,2 Millionen solcher Wohnungen. Diese Zahl könnte sich bis 2040 sogar auf 3,3 Millionen erhöhen. Der Studie zufolge verfügen aktuell nur 600.000 Haushalte über eine Wohnung, die den Bedürfnissen von Menschen mit Rollator oder Rollstuhl gerecht wird.
Der demografische Wandel in Deutschland verschärft diese Problematik weiter. Die überalternde Bevölkerung benötigt mehr seniorengerechte Wohnoptionen, um eine hohe Lebensqualität und Selbstständigkeit im Alter zu gewährleisten. Eine Alternative zur teuren stationären Pflege ist das Wohnen in den eigenen vier Wänden – eine Option, die jedoch ausreichend barrierefreien Wohnraum voraussetzt.
Matthias Günther vom Pestel-Institut betont die Dringlichkeit staatlicher Unterstützung, um den drastischen Mangel zu beheben. Er schlägt vor, dass der Bund jährlich mindestens eine halbe Milliarde Euro für den Neu- und Umbau altersgerechter Wohnungen bereitstellen sollte, um sicherzustellen, dass ältere Menschen leistbare Wohnmöglichkeiten haben, sei es im Eigentum oder zur Miete.
Diese Investitionen sind nicht nur aus sozialer, sondern auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll, da sie helfen, die Kosten für die Gesundheitsversorgung zu senken, indem Menschen länger in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Der Aufruf zu mehr staatlicher Förderung zeigt, wie dringend Handlungsbedarf besteht, um eine inklusive und barrierefreie Zukunft für ältere Bürger zu gewährleisten.