Barrierefreie Websites sind längst keine bloße Compliance-Frage mehr, sondern ein strategischer Vorteil für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Angesichts der hohen Anzahl von Menschen mit Behinderungen in Österreich und weltweit, die zusammen eine beträchtliche Kaufkraft repräsentieren, ist die Zugänglichkeit des Internets eine entscheidende Schnittstelle für gesellschaftliche Teilhabe und wirtschaftliche Möglichkeiten.
- Gesetzliche Anforderungen und Diskriminierungsschutz: In Österreich müssen laut dem Web-Zugänglichkeits-Gesetz (WZB) die Websites und mobile Applikationen von Bundesbehörden barrierefrei sein. Dies wird weiter durch das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG) unterstützt, welches auch im privaten Sektor gilt. Nicht barrierefreie Websites können als Diskriminierung angesehen werden und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
- Ökonomisches Potenzial: Mit einer globalen behinderten Bevölkerung, die eine Kaufkraft von über 6 Billionen US-Dollar hat, ist die barrierefreie Webgestaltung nicht nur eine Frage der Ethik, sondern auch der Ökonomie. Unternehmen, die ihre Websites und Dienstleistungen zugänglich machen, können sich nicht nur neue Märkte erschließen, sondern auch ihre Markenloyalität und ihr Kundenengagement verbessern.
- Verbesserte Usability für alle: Barrierefreiheit verbessert die Benutzerfreundlichkeit einer Website für alle Nutzer. Eine übersichtliche und leicht navigierbare Website erhöht die Wahrscheinlichkeit von Interaktionen und Transaktionen, was wiederum die Kundengewinnung und Kundenbindung fördert.
- Einfluss auf das SEO-Ranking: Suchmaschinen wie Google bewerten Websites auch nach ihrer Usability. Eine barrierefreie und benutzerfreundliche Website hat bessere Chancen, in den Suchergebnissen höher gerankt zu werden, was die Sichtbarkeit und das Geschäftspotenzial weiter erhöht.
- Bedeutung von Zertifizierungen: Obwohl Zertifizierungen für barrierefreie Websites nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, signalisieren sie Engagement und Zuverlässigkeit. Sie können das Vertrauen der Nutzer in die Marke stärken und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens verbessern.
Durch die Integration von Barrierefreiheit in die digitale Strategie eines Unternehmens können nicht nur ethische und rechtliche Standards erfüllt, sondern auch eine inklusive Gesellschaft gefördert und wirtschaftliche Vorteile generiert werden.