Die digitale Landschaft in Österreich steht vor einer bemerkenswerten Transformation, angestoßen durch die gemeinsame Initiative des Verbands Österreichischer Software Innovationen (VÖSI), der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) und der HGBS Access Austria. Diese Zusammenarbeit markiert den Start einer Reihe von Veranstaltungen, die sich mit der essenziellen Thematik der digitalen Barrierefreiheit befassen.
Die Initiative gewinnt besondere Bedeutung durch die Gründung des European Accessibility Resource Centre „Accessible EU“ im Juli 2023, welches als Katalysator für verstärkte Bemühungen um Barrierefreiheit in der digitalen Welt dient. Das erste Event dieser Serie findet am 27. September in den Räumen der OCG statt und verspricht, ein tiefgehendes Verständnis für die Notwendigkeit von Barrierefreiheit zu schaffen.
Die Relevanz digitaler Barrierefreiheit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, da sie Menschen mit Beeinträchtigungen die gleichberechtigte Teilnahme am digitalen Alltag ermöglicht. Ab dem 28. Juni 2025 tritt in Österreich ein Gesetz in Kraft, das digitale Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zugänglich macht. Dieses Gesetz veranschaulicht die legislative Verpflichtung, eröffnet aber zugleich neue Chancen für Unternehmen, ihre Zielgruppen zu erweitern und innovativ zu agieren.
Laut VÖSI Präsident Klaus Veselko, betrachtet der Verband Barrierefreiheit nicht nur als gesetzliche Anforderung, sondern auch als moralische Verantwortung und unternehmerische Gelegenheit. Die VÖSI Special Interest Group „Accessibility in ICT“, geleitet von Klaus Höckner, setzt sich intensiv dafür ein, die digitale Kluft zu schließen und die Inklusion von mehr als 15% der Bevölkerung, die bisher vom digitalen Angebot ausgeschlossen sind, voranzutreiben.
Das bevorstehende Event wird durch Impulsvorträge von namhaften Experten wie Univ.-Prof. Klaus Miesenberger bereichert und bietet in Roundtables die Gelegenheit, Best Practices auszutauschen und weiterführende Strategien zu diskutieren. Ein besonderes Highlight ist die Vorstellung des OptiVID Videoplayers, einer Entwicklung des AIT, die es Menschen mit Sehbehinderungen ermöglicht, Videos individuell anzupassen.
Diese Initiative ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie durch Kooperation und innovative Technologie ein inklusiverer Zugang zur digitalen Welt geschaffen werden kann. Sie wird nicht nur in Gebärdensprache gedolmetscht, sondern erhält auch Unterstützung durch bedeutende Institutionen wie das Bundesrechenzentrum und das AIT. Die Zusammenarbeit dieser Organisationen zeigt, dass digitale Barrierefreiheit eine gemeinschaftliche Anstrengung ist, die letztlich der gesamten Gesellschaft zugutekommt.